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BREMISSIMA | März-April 2015

22 bremissima E s ist der 1. Novem- ber 2012. Heute wird die Plakatkam- pagne der LBS für die Bremer Immobi- lientage geshootet. Carmen und Frank sind beide in der Kartei der People-Agentur nuroma. Sie kennen sich nicht, sind sich vorher noch nie begegnet und werden jetzt als Paar für die Plakatkampagne gebucht. Erstes Problem beim Shooting: Beide sind nahezu gleich groß. „Meine mit- gebrachten hohen Schuhe konnte ich vergessen“, lacht Carmen. „Wie hätte das auch auf dem Foto ausgesehen, ich wäre dann ja deutlich größer gewesen als Frank.“ Nun, das mit der Körper- größe lässt sich – Schuhe aus! – leicht regeln. Schlimmer ist, dass Frank am Vorabend mit seinen Jungs verabredet war: „Zugegeben: Ich habe überhaupt nicht über das Shooting nachgedacht – und beim Knoblauchdip ordentlich zugeschlagen“, erzählt Frank. „Und ich hasse Knoblauch!“, wirft Carmen ein. Aber damit noch nicht genug: „Frank sollte ein paar Jeans für das Shooting mitbringen. Und er musste sich tatsäch- lich extra irgendwelche kaufen. Ich konnte es gar nicht fassen: Er trägt keine Jeans! Ich musste mich die ganze Zeit fragen: Welcher Mensch hat keine Jeans?!?“ Trotz Körpergrößenproblematik, dem Knoblauch-Vorfall und einer unter- schiedlichen Auffassung dessen, was als Basic-Teil jeder im Kleiderschrank haben sollte – Frank weiß eigentlich sofort, dass er Carmen nach dem Foto- termin unbedingt wiedersehen muss. Und, Zufall oder Schicksal: Sowohl Frank als auch Carmen arbeiten als selbstständige Grafikdesigner und sind nur nebenberuflich Model. „Sie war damals gerade dabei, ihre Website umzubauen, ich wollte ihr Tipps geben, weil ich meine gerade neu gestaltet hatte. Passte ja ganz gut“, schmunzelt Frank. „Also haben wir Telefonnum- mern ausgetauscht. Und klar, natürlich wollte ich sie auch wiedersehen und nicht nur mit ihr arbeiten.“ Unzählige Textnachrichten bis zum ersten Date Bereits wenige Stunden nach dem Shooting klingelt Carmens Telefon mit der allerersten Nachricht von Frank. Aber zum Date kommt es erst vier Wochen später, denn Carmen fliegt mit einer Freundin in den Urlaub. „Wir haben uns, während ich weg war, viele, viele Nachrichten geschrieben. Das Schöne: Wir waren von Anfang an ‚Mann‘ und ‚Frau‘, wie beim Shooting. Unsere Rollen haben wir also einfach weitergelebt“. Nach Carmens Rückkehr vergehen weitere zehn Tage, zehn Tage, an denen sie sich täglich ein Foto aus ihrem Leben schicken. Zehn Fotos aus der Vergangenheit, aus Kinderzeiten oder von besonderen Erlebnissen – eine wirklich schöne und romantische Idee, allein die Foto-Auswahl sagt eine Menge über den Menschen aus. Und wenn ich Carmen und Frank so beim Erzählen beobachte, bin ich mir fast sicher, dass es bereits in dieser Zeit gefunkt haben muss, auch ohne ein persönliches Treffen. Ein erstes Date, ein zweites – und seitdem unzertrennlich Franks Tipp für das erste Date: gemein- sam kochen. Und am besten zusammen dafür einkaufen. Bei ihm und Carmen hat das offensichtlich wunderbar funktioniert – vier Wochen nach dem Modeljob treffen sie sich zum Koch- abend wieder. „Irgendwas mit Zucchi- ni und Zitrone gab es, auf jeden Fall war es gesund“, erinnert sich Frank. Carmen ist zudem noch etwas ande- res im Gedächtnis geblieben, Franks damaliges Auto nämlich, mit dem sie zum großen Bio-Supermarkt in der Faulenstraße gefahren sind. „Man muss wissen, mir ist ein Auto recht wichtig“, schmunzelnd sie. „Frank nicht so, er fuhr damals einen Mazda 121. Also, er Das erste Foto-Shooting als Familie cynthia hoedoro / Sabrina Jenne

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