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BREMISSIMA | Mai-Juni 2015

16 bremissima W issen Sie noch, wann es bei Ih- nen „klick“ ge- macht hat und Sie wussten: Ja, das ist es, genau das möchte ich aus mei- nem Leben machen. Hatten Sie je so ei- nen Moment? Heidi Jürgens war noch jung, kein Kind mehr, aber auch lange nicht erwachsen, als ihr Deutschleh- rer ihr sagte: „Überlege dir, ob du dir nicht den Beruf des Schauspielers vor- stellen kannst. Vielleicht ist das etwas für dich.“ Er, nicht nur Deutschlehrer, sondern auch Leiter des Schultheaters, erkannte ihr Talent. Und obwohl sie von klein auf die Theaterluft liebt, es mag, sich das Weihnachtsmärchen im Ernst-Waldau-Theater anzuschauen, es genießt, selbst auf der Schulbühne zu stehen – erst nach den Worten des Pä- dagogen macht es bei ihr „klick“. Der neue Gedanke wächst schnell, wird ein Traum. Und jetzt setzt sie mit einer beachtlichen Leidenschaft alles daran, ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Heute: Schauspielerin und Sprecherin Heidi Jürgens ist heute erfolgreiche Schauspielerin und Sprecherin: Sie hat wirklich ernst gemacht nach ihrem Klick-Moment. Wir treffen uns bei ihr Zuhause, ein wunderschönes Altbremer Haus mitten im Bremer Viertel. Hohe Decken, Kamin, Katze Lotta, die auf der Fensterbank nach Futter maunzt. Heidi Jürgens hat eine angenehme Ausstrah- lung, wirkt im Gegensatz zu mir nie hektisch. Sie ruht in sich. Erzählt mir von ihrem Leben und ihrer Berufung. Ich mag sie sofort. Dank der Schauspielschule im gelieb- ten Ernst-Waldau-Theater lässt sie sich bereits während der Schulzeit, noch in der Abiturphase, zur Schauspielerin ausbilden. „Am Waldau-Theater gab es keine Vollzeitausbildung. Gut für mich, so konnte ich noch als Schülerin an den Schauspielkursen teilnehmen – und schon dann Rollen in verschiede- nen Stücken übernehmen“, erzählt sie. „Und nach dem Abitur ging es direkt mit größeren Rollen weiter.“ Es folgen tolle Jahre, aufregende, mit mehreren Engagements bei verschiedenen Bre- mer Theatern wie weiterhin dem Ernst- Waldau-Theater und beispielsweise dem Packhaustheater. In diesen Jahren lernt sie auch ihren Mann kennen, ei- nen Journalisten bei Radio Bremen. Er hört irgendwann, dass beim Hörfunk Sprecher gesucht werden und erzählt ihr davon. „In jener Zeit erlebte das Theater eine Flaute, die Rollen wurden erst einmal weniger. Ich dachte also, warum nicht? Sprechen kann ich ja, und Hörfunk stellte ich mir auch spannend vor. Und das war es dann auch“, denkt Heidi Jürgens zurück. „So bin ich nach und nach immer weiter in die Sprecher- welt hineingerutscht, hatte Rollen bei mehreren Hörspielen und fing schließ- lich vor ungefähr 15 Jahren an, auch die Nachrichten bei Radio Bremen zu lesen – auf plattdeutsch.“ Plattdeutsch? Beim weiteren Überlegen ist das eigent- lich gar nicht so weit hergeholt, ist sie doch beim Ernst-Waldau-Theater ihre ersten Schritte als Schauspielerin ge- gangen. Und bevor es zu Ehren seines Gründungsmitglieds Ernst Waldau um- getauft wurde, hieß es ja „Niederdeut- sche Bühne Bremen“, erinnere ich mich. Logisch, dass sie hier auch mit dem Di- alekt in Berührung gekommen ist. „Für ein plattdeutsches Stück wurde ich als Souffleuse eingesetzt, und irgendwie mochten sie mich wohl“, lacht Heidi Starke Frau mit toller Ausstrahlung: Heidi Jürgens cynthia hoedoro / Ina Seyer, cynthia hoedoro, FR

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