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BREMISSIMA | Mai-Juni 2015

bremissima 2323Frauenzimmer aber mein Ziel ist es, dieses Jahr die +1 zu erreichen. Dann könnte ich von mir sagen, ich wäre die zweitbeste deutsche Spielerin!“ Und wie sie das sagt, bin ich fest davon überzeugt, dass sie das auch schafft. Unter Beweis stellen wird sie das unter anderem bei den Deutschen Meisterschaften. Marie Haupt hat be- reits im Alter von drei Jahren mit dem Reiten begonnen, bekam mit fünf ihr erstes Pony, ist Dressur und Springen geritten. „Als mein Pony wegen eines gebrochenen Beins eingeschläfert wer- den musste, hatte ich einfach keine Lust mehr. Mein Vater, der auch im- mer schon geritten ist und durch einen Freund zum Polo kam, hat versucht, mich zu motivieren und hat mich seine Polopferde reiten lassen. Polo machst du, wenn du wirklich Action willst! Von da an habe ich gar nichts anderes mehr gemacht. Da war ich ungefähr 12 Jahre alt.“ Polo ist kein Ausbildungsberuf Nach dem Abitur wollte sie beruflich etwas mit Polo machen, aber diesbezüg- lich gibt es in Deutschland keine Aus- bildung. Den klassischen Weg als Pfer- dewirtin wollte sie nicht gehen. Ihre Mutter sagte ihr damals ‚Entwe- der studierst Du oder machst eine Aus- bildung – sonst Du musst halt arbeiten gehen, wenn Dich jemand so nimmt‘. Die Polospielerin, die damals bereits ein Handicap hatte, bewarb sich daher bei Polo-Clubs und bekam ein Angebot in der Schweiz. „Das war dann schon weit weg von meiner Heimat Berlin. Das Angebot, drei Jahre später nach Ha- gen-Grinden zu gehen, war dann sehr reizvoll, vor allem weil der Club ganz neu war. Alle sind hier sehr motiviert, und es macht großen Spaß, wenn du merkst, dass alle hinter dir stehen. Hier habe ich noch mal wahnsinnig viel ge- lernt. In der Schweiz habe ich mehr das Pferdetraining gemacht und die Kinder trainiert. Aber hier kam ich hin und musste mich erst mal mit vielen Leu- ten zusammensetzen und beispielswei- se vieles über die Platzgestaltung und -pflege lernen. Jeden Tag lerne ich hier etwas dazu, entwickele mich ständig weiter.“ Die ständige Weiterentwick- lung ist Marie Haupt wichtig. Trotz der knappen Freizeit hat sie immer neue Pläne: „Ich möchte immer eine Kleinig- keit mehr machen, nie auf dem gleichen Stand bleiben. Ich möchte vielleicht mal gerne nach England. Dort kann man den Trainerschein machen oder Schiedsrichter werden. Ich hoffe, dafür finde ich mal die Zeit. Oder auch Klei- nigkeiten wie den LKW-Führerschein, dazu hätte ich Lust.“ Polo-Ponys: Vom Stockmaß her eigentlich eine Pferderasse, ein Mix aus englischem Vollblut, damit sie die Schnelligkeit haben, und Criollo, dem starken argentinischem Landpferd. Daraus ist eine schnelle, wendige Linie entstanden, die sich Polo-Pony nennt. „Ich spiele gerne im Angriff und habe daher gerne die schnellen Pferde. In der Verteidigung braucht man eher kleinere, wendigere Pferde, “ erklärt Marie Luise Haupt.

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