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BREMISSIMA | Januar-Februar 2016

16 bremissima zurückzudenken, die man hätte erle- ben können. Die man nicht erlebt hat, weil man sie für später aufgehoben hat oder schlicht zu faul gewesen ist. Und das Video trifft den Nerv der Zeit auf den Punkt, wird tausendfach geteilt, Millionen Mal angeklickt. Die Medien werden auf Julia Engelmann aufmerk- sam, es wird über sie berichtet, sie tritt in Talkshows auf. Wie fühlt sich das an, wenn der Erfolg so plötzlich hereinbricht? „Das war ein absurdes Gefühl irgendwie. Dieser Hörsaal-Slam hat von jetzt auf gleich die Situation verändert“, erzählt sie lächelnd. „Ich habe es erst gar nicht mitbekommen, dass das Video so ein Hit geworden ist auf Facebook. Meine Timeline ist nämlich leer, ich mag es nicht zu sehen, was andere Leute so ma- Der kleine Prinz ist das neuste Produkt. Hier soll der Zauber von Freundschaft und Fantasie mit leckeren Butterkeksen und Scho- kolade kombiniert werden. V or ziemlich vielen Tagen, oder genauer gesagt, vor mehr als einem Jahr sogar, starre ich auf meine Facebook-Chronik und sehe ein Video, das eine Bekannte gepostet hat. Ich bin keine Freundin davon, auf Facebook einfach alles wahllos anzuklicken, also gehe ich erst einmal darüber hinweg und widme mich wieder der Arbeit. Buchstäblich zwei Minuten später öffne ich Facebook erneut – und sehe, dass nun auch einige andere Kontakte dieses Video geteilt haben. Das war meine, zugegeben sehr einseitige, erste Begegnung mit Julia Engelmann. Denn neugierig geworden, schaue ich mir das Video dann doch noch an – und sehe eine blonde, junge Poetry-Slammerin, die kluge Worte sagt. Und ich fühle mich ertappt. Angesprochen. In meinen Gedanken bestätigt. Alles auf einmal. In den folgenden Tagen und Wochen werde ich noch häufiger auf „Play“ drücken. Überflüssig zu erwähnen, wie gespannt ich war, als es hieß, ich würde Julia Engelmann nun einmal selbst von Angesicht zu Angesicht treffen. „One day, baby“ – ein Auftritt beim Hörsaal-Slam Anfang 2014 war es, kurz nach Neujahr, da überschlägt sich das Internet wegen eines Videos vor Begeisterung: Julia En- gelmann, Studentin aus Bremen, steht in einem vollen Hörsaal und spricht über verpasste Chancen, darüber, wie es ist, irgendwann einmal an die Dinge Cynthia Hoedoro / Marta Urbanelis Mit Sätzen wie „Das mach ich später, ist die Baseline meines Alltags . . . „ begeistert Poetry- Slammerin Julia Engelmann. Sie spricht aus, was alle denken.

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