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BREMISSIMA Magazin | Mai-Juni 2016

BREMISSIMA 21 HAUTNAH L encke Steiner“, lese ich in der Redaktionsmail. „Triff dich mit Lencke Steiner, sie wartet auf deinen Anruf.“ Ich bin ehrlich: Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte, mich ausgerechnet mit der Bremer FDP-Fraktionsvorsitzenden zusammenzusetzen. Wobei mir natürlich gleichzeitig völlig klar war, dass das ziemlich albern ist. Also rufe ich sie an. Und werde von ihrer Herzlichkeit am Telefon förmlich überrumpelt. Wir lachen viel bei diesem kurzen ersten Kontakt – und verabreden kurzerhand, unser Gespräch in der nächsten Woche in einer Bar am Ostertorsteinweg fortzuführen. „Ach, ich freue mich“, sagt Lencke Steiner zum Abschied. Ich lege auf und stelle fest: Auch ich freue mich. Und gespannt bin ich nun sowieso. Von Seifen und Eicheln „Früher“, erzählt sie mir, „da wollte ich immer so werden wie Papa. Ich hat- te keinen wirklich fassbaren Berufs- wunsch wie Arzt oder Lehrer, mir war einfach nur klar, dass ich in unser Fa- milienunternehmen einsteigen woll- te.“ Wir sitzen draußen am O-Weg bei einem Glas Tee mit Honig, während Lencke Steiner mir von ihren Anfängen als Unterneh- merin berichtet. „Das Studi- um war dann ein notwendiges Übel, ich hatte, um ehrlich zu sein, damals eigentlich keine Lust dazu. Nach meinem dua- len Studium war ich dann mit 22 Jahren Diplom-Kauffrau und zwei Jahre später auch Geschäfts- führerin unserer Firma.“ Einen gewis- sen Unternehmergeist hat sie übrigens ganz offensichtlich von klein auf mitbe- kommen: Seifen hat sie als Kind selbst gemacht, um sie in der Nachbarschaft zu verkaufen – und Eicheln gesammelt, die sie wiederum dem Bauern für sei- ne Tiere feilgeboten hat. „Ja, das Kauf- männische hat mein Vater uns immer vorgelebt: sich selbst das Geld verdie- nen und sich davon etwas leisten kön- nen“, schmunzelt sie. „Lustig ist, dass ich als Kind total geizig war. Das Geld, das ich eingenommen habe, wollte ich einfach nur sparen, um irgendwann die Möglichkeit zu haben, etwas Tol- les damit zu machen. Meine Freunde, die sich ständig Klamotten, CDs oder die BRAVO gekauft haben, hielt ich ein bisschen für verrückt. Denen war wohl nicht klar, wie viele Eicheln man für eine BRAVO sammeln musste!“ So hat Lencke Steiner früh gelernt, kleine Dinge wertzuschätzen und auf eigenen Beinen zu stehen – und hat sehr früh sehr viel Verantwortung übernommen. War es ein Fehler, sich direkt nach der Schule in das Familienunternehmen zu stürzen? Hätte sie im Rückblick vorher gerne noch etwas anderes gemacht? „Ich finde es schwierig, über Fehler zu sprechen. Ein Fehler ist für mich im- mer erst dann ein Fehler, wenn man das gleiche zwei Mal macht. Beim ersten Mal konnte man es ja noch nicht besser wissen“, antwortet sie. „Vielleicht wäre ich gerne einmal ins Ausland gegangen und hätte mir noch etwas anderes an- geschaut. Aber wenn ich damals etwas anders gemacht hätte, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen und hät- te ein anderes Leben. Insofern waren das doch tolle Entschei- dungen.“ Der Weg zur FDP Man kann wohl sa- gen, dass der Weg zur Spitzenkandidatin der Freien Demokraten und jetzigen Fraktionsvor- sitzenden quasi bereits in diesen Anfangsjah- CYNTHIA HOEDORO / VOX, FDP, INA SEYER BREMISSIMA überrumpelt. Wir lachen viel bei diesem kurzen ersten Kontakt – und verabreden kurzerhand, unser Gespräch in der nächsten Woche in einer Bar am Ostertorsteinweg fortzuführen. „Ach, ich freue mich“, sagt Lencke Steiner zum Abschied. Ich lege auf und stelle fest: Auch ich freue mich. Und gespannt bin ich nun sowieso. Von Seifen und Eicheln „Früher“, erzählt sie mir, „da wollte ich immer so werden wie Papa. Ich hat- te keinen wirklich fassbaren Berufs- wunsch wie Arzt oder Lehrer, mir war einfach nur klar, dass ich in unser Fa- milienunternehmen einsteigen woll- te.“ Wir sitzen draußen am O-Weg bei einem Glas Tee mit Honig, während Lencke Steiner mir von ihren Anfängen als Unterneh- merin berichtet. „Das Studi- um war dann ein notwendiges Übel, ich hatte, um ehrlich zu sein, damals eigentlich keine Lust dazu. Nach meinem dua- len Studium war ich dann mit 22 Jahren Diplom-Kauffrau ich als Kind total geizig war. Das Geld, War es ein Fehler, sich direkt nach der Schule in das Familienunternehmen zu stürzen? Hätte sie im Rückblick vorher gerne noch etwas anderes gemacht? „Ich finde es schwierig, über Fehler zu sprechen. Ein Fehler ist für mich im mer erst dann ein Fehler, wenn man das gleiche zwei Mal macht. Beim ersten Mal konnte man es ja noch nicht besser wissen“, antwortet sie. „Vielleicht wäre ich gerne einmal ins Ausland gegangen und hätte mir noch etwas anderes an geschaut. Aber wenn ich damals etwas anders gemacht hätte, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen und hät te ein anderes Leben. Insofern waren das doch tolle Entschei dungen.“ Der Weg zur FDP Man kann wohl sa gen, dass der Weg zur Spitzenkandidatin der Freien Demokraten und jetzigen Fraktionsvor- sitzenden quasi bereits in diesen Anfangsjah S „

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