BREMISSIMA Magazin September-Oktober 2016

62 bremissima 62 bremissima S chatz, kauf uns bitte dieses Haus“, vor noch 15 bis 20 Jah- ren ein häufig zu vernehmen- der Ausspruch von Frauen ihren Männern und Partnern gegenüber im Rahmen von wohnwirt- schaftlichen Besichtigungen und Er- werbsvorgängen. Gleichermaßen gab es durchaus regel- mäßige Termine und Rahmenbedin- gungen, bei denen ein dynamischer, kraftvoll auftretender Ehemann und Partner im Rahmen von Besichtigun- gen seine Haltung kundtat und diese nicht selten bei Terminen in Einfa- milienhäusern und Wohnungen von Partnerinnen und Ehefrauen unkom- mentiert blieben. Selbst wenn ein oder mehrere Tage später eben jener Mann für ein Objekt absagte, wurde dieses gesichtswahrend getan - die Entschei- dungsträgerin blieb mitunter im Hin- tergrund und vom Grundsatz anonym. Nicht selten dürfte die Ehefrau auch seinerzeit schon ihre Haltung zu dem Objekt gesichtswahrend für den Ehe- gatten kundgetan haben und ebenso war vor Jahren und Jahrzehnten die Po- sition der Frauen bei der Auswahl des Familiendomizils stark, aber nicht so präsent im Vordergrund wie heute. Die vorgenannten Szenarien – heute wer- den sie viel offener, gleichberechtigter in Terminen artikuliert – sie gehören zum Glück weitgehend der Vergangen- heit an. Auch Kinder werden stärker in die Entscheidungsfindung einbezogen - eine gute und schöne Entwicklung zugunsten einer familienkompatiblen und gleichberechtigten Entscheidungs- findung. Gleichberechtigt? Nein, heute, vermutlich auch früher schon, entschei- den die Partnerinnen und Ehefrauen noch klarer und auch durchaus in Tei- len dominierender, da in Teilen sie im Wesentlichen das Familienleben struk- turieren und organisieren und sich – auch bei Berufstätigkeit – nach wie vor für das Wohl und Weh der Familienor- ganisation maßgeblich verantwortlich Eine starke Position „ Über die veränderte Rolle der Frau beim Immobilienkauf. Ein Gastkommentar von Jens Lütjen

Seitenübersicht