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BREMISSIMA | Juli-August 2015

bremissima 35 Und dass diese Liebe besonders groß würde, wusste Phil tatsächlich schon sehr, sehr früh: Bereits wenige Wochen nach ihrer ersten Begegnung schenkt er Timo einen Verlobungsring – zusam- mengespart vom dürftigen Einkommen eines Auszubildenden. Dabei war nie eine schnelle Hochzeit oder eine klas- sische Verlobungszeit geplant. „Die Ver- lobung hatte auch viel mit Romantik zu tun, mit unserer Verbindung zuein- ander. Die Ehe an sich war uns eigent- lich gar nicht so wichtig. Aber: Wenn Hochzeit, dann sollte es auch eine rich- tig geile Hochzeit werden! Die konnten wir uns damals noch nicht leisten. Ein Kompromiss kam nicht in Frage.“ Heiratsantrag mit Hindernissen Die Zeit war dann für beide gleichzei- tig reif: 2012 planen sie einen gemein- samen Italienurlaub – und die italieni- sche Umgebung halten sowohl Phil als auch Timo für die perfekte Kulisse für einen Heiratsantrag. Die gemeinsamen Freunde lachen sich ob der amüsanten Situation zu Hause bereits ins Fäust- chen, jedoch heißt es nun, gesagt, aber nicht getan: Denn kaum im Urlaub an- gekommen, findet sich kein Moment für einen stilvollen Antrag. „Ich hätte es sehr passend gefunden, ausgerechnet vor dem Petersdom niederzuknien, und als Mann einem Mann einen Heirats- antrag zu machen“, lacht Phil. „Ich bin ja ein sehr ironischer Mensch.“ Dennoch, ganz antragslos fliegt das Paar schließlich wieder nach Hause, ohne auch nur zu ahnen, was ihnen da entgangen ist. Erst wenige Wochen später die Überraschung, beim Revue- passieren-Lassen des Urlaubs in der damaligen Lieblingsbar: „Nach der ge- genseitigen Beichte, dass wir beide ei- nen Antrag geplant hatten, waren wir ganz schön perplex“, lacht Timo. „Und da haben wir gesagt, gut, warum haben wir also nicht hier unseren großen Mo- ment?“ Traumhochzeit in Jahrmarktkulisse Phils und Timos Hochzeit wird eine echte Traumhochzeit: Passend zum Thema „Alter Jahrmarkt“ gibt es Zu- ckerwatte, Popcorn, Gaukler – ein wah- res Fest, ein prunkvoller Pomp. Und ganz genauso, wie die beiden es sich vorgestellt haben. Also doch ein Hap- py End und irgendwie perfekt – oder nicht? „Unsere Hochzeit war großar- tig. Das heißt ja aber nicht, dass bei uns auf einmal alles ganz leicht wird“, sagt Timo. „Zur Liebe gehört Temperament, und wenn wir uns streiten, geht es rich- tig zur Sache. Vor ein paar Monaten waren wir kurz davor, uns zu trennen. Aber wir lieben uns. Und Liebe ist das letzte Animalische, das wir Menschen in uns haben, das können und wollen wir nicht einfach aufgeben.“ Manche neigen dazu, ihre Beziehung allzu schnell aufzugeben, wenn etwas Unvorhergesehenes oder Unbequemes hineingrätscht, Phil und Timo kämp- fen: „Liebe bedeutet auch, dem anderen seine Freiheiten zu lassen – auch wenn es schmerzt“, erwidert Phil. „Und sie ist keineswegs etwas Unergründliches. Vielmehr lassen sich die Wenigsten auf sie ein.“ Vielleicht hat Phil damit recht. In Zeiten unverbindlicher Beziehungen tut es auf jeden Fall gut zu sehen, wie zwei Menschen trotz Höhen und Tie- fen aneinander festhalten. S Love Story

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